Wo war das Gebäude NBZ noch mal? Doch links? Mist, ich hätte doch weiter runter laufen müssen. Links, Rechts, Rechts, Links. Juchu! Zu spät komme ich in meiner ersten Sprachkursstunde an.
Die Lehrerin sagt nichts und ich setzte mich fix auf einen freien Platz neben ein sehr nett aussehendes Mädchen. Haha, mal wieder eine Deutsche! Der Kurs ist mitten in der obligatorischen Vorstellungsrunde. Leider sagen die Studierenden auch wie lange und wo sie schon Türkisch gelernt haben. Aaah! Wie sag ich das denn? Gott sei dank vergisst die Lehrerin (hoca) mich dran zu nehmen. Puuh... Das Tempo ist flott, es sind viele Amis im Kurs, die einen lustigen Akzent im Türkischen haben und das Niveau im Kurs ist gut. Oh je... Andauernd muss ich meine Nachbarin J. fragen "Was heißt dies? Was hast das noch mal?" Etwas geschwitzt verlasse ich den Kurs. Nicht ohne mich vorher mit der Dozentin angelegt zu haben.
"Wer nicht registriert ist, kann diesen Kurs nicht besuchen!" "Ich konnte erst am Freitag ankommen und mich demnach noch nicht registrieren. Werde es dann aber in der Add/Drop-Phase machen." Sie: "Nein, das geht nicht. Der Kurs ist voll. Ich denke nicht, dass noch genug Platz ist und sie rein kommen." Ich: "Ich muss diesen Kurs aber machen, da ich ihn für mein Studium brauche. Und einen Anfängerkurs kann ich nicht machen, das habe ich bereits getan. Und ein Höherer geht auch nicht, weil diese Stunde eben schon sehr anspruchsvoll für mich war." Sie mit genervter, falsch-freundlicher Mine: "Aaach, versuchen sie doch einfach mal den "intermediate Course". Tut mir Leid."
So kam ich dazu fünf Tode zu sterben. Ihr zuliebe beeilte ich mich zum Nordcampus zu kommen und war wieder zu spät für den höheren Sprachkurs, nachdem ich erstmal im falschen Kurs war. Oh jeee... Hier ging die Vorstellungsrunde weit über die Basissachen hinaus und leider verstand ich nicht mal worum es ging. Und leider vergaß die Lehrerin mich nicht.
Sie war zwar viel netter und sympathischer als die vorherige, was mir aber auch nicht weiter half. Mit hochrotem Kopf konnte ich nur meine Standardsätze von mir geben und musste mir von meinem Kursnachbarn die Fragen auf Englisch übersetzen lassen. Ich bin eine Wand, gegen die man Türkisch reden kann. Im Kurs erschien es mir wie Arabisch. Ich verstand einfach nichts. Uff. Die Teilnehmer konnten einfach so miteinander reden, locker ohne standardisierte Sätze. Wow. Nix wie raus hier! Wie peinlich.
Ab in einen englischen Kurs. Ja! Das gefällt mir um Welten besser! Einfach mal Alles verstehen. Wie schööön. Social Influence on Behavior. Ein sehr interessanter Kurs dem Kursplan nach. Ah ja. Midterm I, Midterm II, final Exam. Die Türken mögen wohl viele Klausuren. In meinem Sprachkurs schreibe ich auch drei Exam + Quizzes, oh wei.
Ich lerne eine dritte Deutsche kennen und wir essen gefüllte Folienkartoffeln Kumpir und ein Türke hilft uns beim Bestellen. Über Käse (peynir) reicht mein Essens-Vokabular nämlich noch nicht weit hinaus. Danach probiere ich Schokolade mit Pistazien und bin begeistert.
Nachmittags will ich mich mit Burhan und Derya in Eminönü treffen. Leider ist 15/16 Uhr in Istanbul eine gaaanz schlechte Zeit um Bus zu fahren. So komme ich nach 1 3/4 Stunde Fahrt, wobei ich 20 Minuten auf den Bus gewartet hab, endlich mit nassen Füßen an. Irgendwann schaffen wir es uns unter einer der beiden Unterführungen dort am Wasser zu treffen und ziehen endlich los in Richtung überdachten Bazar, denn es will nicht aufhören zu regnen.
Capalı Çarşı, zu Deutsch „Großer Basar“ oder „Großer gedeckter Basar“. Ein Geschäftsviertel im alten Istanbuler Stadtteil Eminönü im Stadtviertel Beyazıt. Ich bin beeindruckt. Der Große Basar erstreckt sich über 31 Hektar und bietet unzählige Geschäfte, zumeist Juweliere. (Insgesamt rund 4000 Geschäfte) Er wurde bereits im 15. Jahrhundert unter Sultan Mehmet Fatih nach der Eroberung Konstantinopels angelegt.
Capalı Çarşı, zu Deutsch „Großer Basar“ oder „Großer gedeckter Basar“. Ein Geschäftsviertel im alten Istanbuler Stadtteil Eminönü im Stadtviertel Beyazıt. Ich bin beeindruckt. Der Große Basar erstreckt sich über 31 Hektar und bietet unzählige Geschäfte, zumeist Juweliere. (Insgesamt rund 4000 Geschäfte) Er wurde bereits im 15. Jahrhundert unter Sultan Mehmet Fatih nach der Eroberung Konstantinopels angelegt.
So streifen wir durch die Passagen , nicht ohne mir notwendigkeithalber - gut dass das in der Türkei so gut geht - neue Schuhe zu kaufen, da ich vor unserem Treffen nicht zu Hause vorbei kam. Die Beiden haben Spaß beim Handeln und so ziehen wir von einem Laden zum anderen, inspizieren dies und das bis wir hungrig und mit Tüten bepackt (Geschenke der Jungs an die Daheimgebliebenen) von dannen ziehen.
Die Speisekarte sieht zwar gut aus, doch das Essen ist mickrig. Aber ich habe auf Türkisch bestellt. Die Kellnerin kann Deutsch.
Naja, wenigstens haben wir einen schönen Blick, bevor wir zu dem völlig überfüllten Erasmus-Treffen zu gehen und uns abschließend in eine "Nargile"-Bar abzusetzen. (Shisha) Es wird gespielt: Türkische Musik. Die Jungs können wieder viele Lieder mitsingen, doch irgendwann wird es auch ihnen zu viel. Türkische Musik ist seeehr emotional, metaphorisch und eigentlich immer melancholisch. Fröhlichkeit gibt es da sehr selten. Auch gibt es viel Werbung für westliche Musik. Hören tut man sie aber nur selten in ausgewählten Bars oder Clubs.
Die Sänger-Sippe in der Bar singt a capella die tragischsten Lieder und ich muss über die suizidalen Gesten meiner Freunde grinsen. Wir verpassen die letzte Fähre um 11 und müssen ein Taxi nehmen. Gut, dass man davon meist mehr auf den Straßen sieht als normale Autos.
Was ich gelernt habe:
Türkische Musik ist schön, aber tragisch.
Handeln kann Spaß machen.
Vokabeln sind das A&O.
Die Speisekarte sieht zwar gut aus, doch das Essen ist mickrig. Aber ich habe auf Türkisch bestellt. Die Kellnerin kann Deutsch.
Naja, wenigstens haben wir einen schönen Blick, bevor wir zu dem völlig überfüllten Erasmus-Treffen zu gehen und uns abschließend in eine "Nargile"-Bar abzusetzen. (Shisha) Es wird gespielt: Türkische Musik. Die Jungs können wieder viele Lieder mitsingen, doch irgendwann wird es auch ihnen zu viel. Türkische Musik ist seeehr emotional, metaphorisch und eigentlich immer melancholisch. Fröhlichkeit gibt es da sehr selten. Auch gibt es viel Werbung für westliche Musik. Hören tut man sie aber nur selten in ausgewählten Bars oder Clubs.
Die Sänger-Sippe in der Bar singt a capella die tragischsten Lieder und ich muss über die suizidalen Gesten meiner Freunde grinsen. Wir verpassen die letzte Fähre um 11 und müssen ein Taxi nehmen. Gut, dass man davon meist mehr auf den Straßen sieht als normale Autos.
Was ich gelernt habe:
Türkische Musik ist schön, aber tragisch.
Handeln kann Spaß machen.
Vokabeln sind das A&O.
Oh oh oh. Du arme! Ich hab einfach beim Polnisch-Einstufungstest überall Fragezeichen hingemacht. Vielleicht komm ich ja in die Beginner-class, dann wird das nicht so viel arbeit. 3x 90 min in der woche ist ganz schön viel, wenn man nebenbei noch erasmus-student ist :-)
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