Sonntag, 20. Februar 2011

Tag 0 Sabiha Gökcen

Angekommen. Irgendwo nach Österreich, Ungarn, Serbien und Bulgarien landete ich in Asien, auf einem Flughafen, der zu dieser unendlich großen Stadt namens Istanbul gehört. Die hieß auch mal Byzanz oder Konstantinopel und ist heute die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und hat damit mal vier Mal so viele Einwohner wie Berlin. (Dunkelziffer ca. 16 Millionen)
SunExpress ist eine lustige Airline, in der kein Personal deutsch spricht, aber mit der sehr nette, teils aufgedrehte, Menschen fliegen.



Kennen gelernt
Einen mürrischen großen Klischee-Deutschen, der sein IPhone so toll fand, dass er es nicht mal bei Start und Landung aus machte. Dem die Stewardess dafür zur Strafe, während er schlief, den Getränkewagen gegen das Knie rammte. Ich habe nicht gelacht!
Einen türkischen, hilfsbereiten Sänger "Bekir" und eine deutsch-türkische Erasmus-Studentin, deren Vater mich in der richtigen Bus setzte.
Zwei sympathische Deutsch-Türken (s.u.)
Drei nervige Berliner.
Einen alten Türken, der mal in Dt als Lehrer gearbeitet hat
und natürlich Mitbewohner Nr. 2

Im Bus vom Flughafen in die Stadt (1 Std. bei gutem Verkehr) hockten dann auch schon ein Deutscher und ein Türke, die meine Reiseführer werden sollten. Derya (li.) und Burhan (re.): aufgeschlossen, sympathisch und hilfsbereit.



Nach einer rasenden Busfahrt (hier gibt es kein rechts-vor-links, nur "wer zu erst hupt, fährt zu erst) zeigte Derya mir das Bosporus-Ufer in Kadeköy bei Nacht. Zauberhaft. Nach einem Wasser gegen die Übelkeit (Derya nennt junge Fahrer hier "Chirurgen", weil sie überall genau durch rasen) setzten die Zwei mich in den richtigen Minibüs nach Üsküdar, wo der Fahrer mich am McDonalds raus ließ.
Nicht nachdem ich zunächst noch drei Deutsche kennen lernen durfte, von denen einer "nen richtich cooler Berlina wah". Uff. Dick und Doof und Doof, die Sprücheklopfer. Wie nett.

Schade aber, dass diese Straße beim McDonald nun nicht auf meinem Stadtplan war. Und die nächste auch nicht. Vielleicht einfach mal hier lang? Eine 48! Nicht meine 48. "Sind Sie Deutsche?" Ein schnurrbärtiger, alter Mann mit Barett-Mütze und weißer Einkaufstüte schaut mich verwundert an. "Äh ja..." Und schon schiebt er meinen schweren Koffer den Berg hoch, hält das nächste Taxi an und führt mich durch dunkle Gassen in meine Straße, wobei er mir von seiner Zeit in Dt. erzählt. Dort arbeitete er 5 Jahre als Lehrer in Baden-Württemberg.
48! 5.Stock, Wohnung Nr. 18! Ein junger, lockiger Franzose öffnet mir freudig die Tür. Und der Alte stapft die Treppe wieder runter.


Was ich gelernt habe
Türken sind sehr hilfsbreit. Sehr.
Minibüs/Dolmus fahren ist ganz schön praktisch und günstig.
Ich könnte als Türkin durchgehen. Trotz deutscher Zeitung werde ich auf türkisch angesprochen.
Istanbul ist ganz schön groß.



2 Kommentare:

  1. hört sich super an! ich will alles wissen. bitte alle w-fragen beantworten: wohnung? wetter? wasser wirklich in sichtweite? what next? ...
    schön, dass du auch blog schreibst!

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  2. Es ist ganz cool. Bisschen groß vielleicht. Aber so hab ich viel zu entdecken. Wohnung? Gut gelegen und gemütlicher als gedacht! Da ich in Üsküdar, einem konservativem Viertel wohne, darf ich auch 4-5 Mal täglich den Rufen zum Gebet lauschen, abgefahren!
    Wetter? Gestern sonnig bis heiter bei 12-14°C. Heute Regen und frisch bis frostig 7° - ich sag kälter! Aber der Wetterdienst gelobt Besserung.
    Wasser wirklich in Sichtweite, Beweisfoto folgt!:)
    What next? Mal den Weg zur Uni finden, uiui.

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