Freitag, 25. Februar 2011

Tag 3 "Üniversitesi"

Montag. Ein neuer Unialltag sollte beginnen. Nur musste ich erstmal zur Uni hin finden. Mit der Fähre nach Besiktas kannte ich ja schon.



Irgendwie finde ich meinen Weg zur Bushaltestelle und erwische auch gleich eine 43R (wahlweise auch 559c; nach welchem System auch immer die Busse benannt sind). Ob es fixe Abfahrtszeiten gibt habe ich noch nicht fest stellen können. Für manche Linien hängt ein Plan aus, für andere nicht. Meine türkischen Flughafenfreunde haben mir erzählt, dass sie einfach fahren wie sie wollen.
"An der vorletzten Station musst du aussteigen.", hatte mir mein Buddy gesagt (ein türkischer Student, der von der Uni gestellt wird und mir am Anfang hilft). Ein bisschen schwierig, wenn es im Bus weder Anzeige noch Plan gibt. Also halte ich tapfer Ausschau nach einer Station, die wie meine Uni heißen könnten.



Boğaziçi Üniversitesi. Tatsächlich entdecke ich einen grauen Torbogen, der an einen Grenzübergang erinnert. Schön. Nicht. Die ehemaligen Durchgangskontrollautomaten stehen noch. Man hat mir erzählt, dass die Studenten der Bogazici (ungefähr Boasätschä gesprochen) dagegen demonstriert haben und diese Uni einige der wenigen ist, die man einfach betreten kann. Viele haben hohe Sicherheitskontrollen oder sogar Polizeipräsenz an den Eingängen.
Ich erkenne meinen Buddy wieder und aufgeregt betrete ich mit ihm den Campus. Es ist ein sonniger Mittag und vor mir erstreckt sich im Tal der Bosporus und Teile der Stadt. Wow.




Wir kommen auf dem Campus an und ich habe stark das Gefühl in Nordamerika zu sein. Hui. Schicke, alte hohe Gebäude, wo man hin sieht.




 Uh! In dem Gebäude ist mein Department? 




 Er führt mich rum und schon nach wenigen Minuten beginnt mein Orientierungssinn nachzulassen. Warum muss dieser Campus auch so verwinkelt sein? Und es ist nur der South Campus! Wir basteln meinen Stundenplan, indem sich ungefähr Alles überschneidet und er zeigt mir ein paar weitere Gebäude in denen ich Unterricht haben werde. Wenn das mal nichts für Architekturfreunde ist? 





Ein wenig erschlagen gehen wir in die Cafeteria (ganz wichtig!) und ich probiere mal wieder was Neues:  eine Art Pide mi Spinat, Tomaten und Schafskäse. Ja, das kann man gut Essen. Zufällig treffen wir eine Deutsche mit ihrem Buddy, der mit meinem befreundet ist. Sie ist schon das zweite Semester hier (wie so einige die ich noch treffen werde), weil es ihr so gut gefällt. Das klingt vielversprechend!




Offiziell angemeldet und den hässlichen North Campus entdeckt, plumpse ich auf einen Platz im Bus und mache mich auf meinen 60-minütigen Heimweg.




Was ich gelernt hab:
Freie Katzen und Hunde mit Knopf im Ohr wohin man sieht! Für Katzenfutter (was auch Hunde essen) gibt es ein Budget an der Uni.
Katzen sind überall IN den Gebäuden.
Die Uni hat einen wirklich guten Ruf! O-Ton vom Bus-Ticket-Händler "Ooooh... Bogazici?"
Istanbul ist ganz schön groß.

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