Mittwoch, 30. März 2011
Bernd
Denes alman ekmek buldu. (Denes hat deutsches Brot gefunden.) Na gut... es war eine österreichische Bäckerei. Mir egal. Ich habe den Knust bekommen. Glücklich. Cok iyi!
Samstag, 19. März 2011
Kedi (Katze)
Liebe Katzenfreunde, was zu viel ist ist zu viel. Die Katzen hier sind wirklich schmusig, die die mich besuchen auch vergleichsweise hübsch und die unsere Nachbarin auch vergleichsweise gut gepflegt. Aber ich verbitte mir diese Belagerung und dieses Stalken!
Mittwoch, 16. März 2011
Transport (otobüs / vapur / finiküler)
Das Transportsystem hier ist was ganz Feines! Man weiß (fast) nie wann der Bus /die Tram/ die Fähre kommt und wie lange man braucht. Zumindest der Bus ist unberechenbar... Es gibt ein paar verhexte Strecken auf denen immer Stau ist, wenn man ihn nicht braucht! Dazu gehört die Bosporus-Brücke und die große Straße auf meinem Weg zur Uni, zwischen der Station, die auf deutsch so etwas wie Ketten-Brunnen heißt und dem Campus-Beginn.
Ich habe natürlich mittlerweile raus, wie ich mich diskret vordrängle, damit ich auf meiner 20-50 Minuten Busfahrt nicht stehen muss. Auf meinem Platz zufrieden sitzend, kann ich Spannendes beobachten. Geregeltes Chaos.
Der Bus hält, wenn jemand winkt. Leute laufen quer durch die Autos und springen in den Bus, gerade da, wo er hält oder rollt... Meistens kommen die Busse auch nicht bis an die Haltstelle, weil Dolmus oder eine Menschentraube den Weg versperren. Und: es passiert nichts!
Der zweite Mann im Bus, der das Bargeld kassiert, steht regelmäßig auf und ruft etwas für mich unverständliches, was so viel heißt wie "Wieter geht's!" und alle schieben sich etwas weiter ins Wageninnere durch, damit sich vorne, am automatischen Kartenleser, weitere Menschen reinquetschen können. Stiegen sie doch mal hinten ein, wird eine Ladung von Schlüsselbunden mit Bezahlchip, Buskarten und Bargeld durchgereicht... und wieder zurück. Netter Weise sind die Türken im Bus sehr ruhig. Bis auf den Moment wo es klingelt und auf ein "Efeeendim" ein lautes Telefongespräch folgt.
Ich habe natürlich mittlerweile raus, wie ich mich diskret vordrängle, damit ich auf meiner 20-50 Minuten Busfahrt nicht stehen muss. Auf meinem Platz zufrieden sitzend, kann ich Spannendes beobachten. Geregeltes Chaos.
Der Bus hält, wenn jemand winkt. Leute laufen quer durch die Autos und springen in den Bus, gerade da, wo er hält oder rollt... Meistens kommen die Busse auch nicht bis an die Haltstelle, weil Dolmus oder eine Menschentraube den Weg versperren. Und: es passiert nichts!
Der zweite Mann im Bus, der das Bargeld kassiert, steht regelmäßig auf und ruft etwas für mich unverständliches, was so viel heißt wie "Wieter geht's!" und alle schieben sich etwas weiter ins Wageninnere durch, damit sich vorne, am automatischen Kartenleser, weitere Menschen reinquetschen können. Stiegen sie doch mal hinten ein, wird eine Ladung von Schlüsselbunden mit Bezahlchip, Buskarten und Bargeld durchgereicht... und wieder zurück. Netter Weise sind die Türken im Bus sehr ruhig. Bis auf den Moment wo es klingelt und auf ein "Efeeendim" ein lautes Telefongespräch folgt.
Dienstag, 15. März 2011
Ekmek (Brot)
Ich werd verrückt! Sechs Filialien! Und das ist nicht der einzige deutsche Bäcker hier. Vielleicht muss ich doch nicht dick werden vor lauter Weißbrot und Simit. Sehenswerte Animation! :)
Sonntag, 13. März 2011
Tag 19 Schnee, Schnee... oh weh, oh weh...
Eine wunderbare Überraschung sollte mich an diesem Morgen erwarten. Aus dem eisigen Schneeregen war endlich Schnee geworden und auf einmal war das regnerische Grau dieser Stadt mit etwas weiß überdeckt. Na wunderbar! Das sei das erste Mal, dass sie im März Schnee erlebe, erzählte mir meine türkische Kommilitonin Treizy. Das bringt mir auch nichts, ohne Wintermantel.
An der Uni, welche etwas höher gelegen ist, erwartet mich eine märchenhafte Winterwelt. Glücklicher Weise rollt der Verkehr ganz normal (für Istanbuler Verhältnisse) und nur die Menschen scheinen angenehmer Weise mal etwas ruhiger zu sein.
Sttapf, stapf, stapf. Wenn der Schneesturm einem nicht in die Augen wehen würde (mein Schirm hält ihn nicht aus), dann wäre es wirklich nett. Na ja, vielleicht auch nicht mehr unbedingt im März. Aber gewähren wir dem Winter noch ein letztes Aufbäumen. Oh, eine Mail aus Deutschland. Frühling, Sonnenbrand auf der Nase... soso.
Tag 22 Auf dem Weg nach Bursa
Nichtsahnend, dass der Trip schon um 6 UHr a.m. los geht, habe ich mich für einen Erasmus-Ausflug nach Bursa angemeldet. Am Tag zuvor stelle ich erschrocken fest, dass Fähren und Busse erst ab 6 Uhr irgendwas fahren. Äääh, wie komme ich um diese Uhrzeit zur Uni? Taxi? Autsch, das Geld.
Gastfreundschaft! Das liegt den Türken anscheinend im Blut. Zwei Anrufe später habe ich meine Übernachtung bei der Freundin eines Freundes einer Bekannten, die in einer Nebenstraße zur Uni wohnen. Bei einer Tasse Cai darf ich meine Türkisch-Kenntnisse vor drei Türken unter Beweis stellen und verdrücke mich alsbald ins Bett, um weniger als 5 Stunden später zum yurt (Wohnheim) Superdorm zu laufen.
Ich treffe sogar einen mir bekannten Berliner wieder und gemeinsam mit 50 anderen geht es 45min verspätet (irgendeiner verschläft ja immer) los nach ins 240 km entfernte Bursa, der Hauptstadt des ehemaligen osmanischen Reiches. Mit einer Autofähre überqueren wir eine Bucht des Marmarameers und können den Rest des wundervollen Sonennaufganges genießen. Alles glitzert, alle sind fröhlich und die Möven freuen sich, dass so manch einer sie an seinem Frühstück teilhaben lässt.
4 1/2 Stunden Busfahrt später haben wir unseren türksichen, deutsch aussehenden Reiseführer ( grüne Mütze, braune Jacke, große Brille, dicker (Bier-?)Bauch) eingepackt und machen einen ersten Halt in Cumalıkızık, einem lebenden, 700 jahre alten osmanischem Dorf. Dort stehen nur etwas mehr als 200 Häuser, um die 170 davon sind bewohnt und es ist verboten neue, moderne Betonhäuser zu bauen. So laufen wir durch die Vergangenheit, die schneeige Straße hinauf, an Holzhäusern und Höfen vorbei, unter glitzernden Regentropfen, die von den Eiszapfen herab fallen.
In einem Hof gehen wir in ein Wohnhaus hinein und finden im ersten Stock einen gemütlichem, sehr gut geheizten Wohnraum vor, in dem ein großartiges Frühstück (Kavhaltı) uns wartet. Türkisches Omlett, gefüllte Weinblätter, viel Käse und natürlich Cai, den mein Kommilitone, ein Türke aus Wien (wunderbarer Akzent!) fachgerecht einzuschenken weiß.
Aufgehitzt durchstreifen wir danach das Dorf, welches nach einem Film, den natürlich niemand von uns kannte, sehr bekannt geworden ist. Es ist warm in der Sonne, der Schnee schmilzt und Bäche fließen über das Kopfsteinpflaster die Straße hinab. Schade nur, dass am Ende des Tages fast jeder außer mir nasse Füße haben sollte.
Gerade im Bus wieder eingeschlafen, erreichen wir den İnkaya Köyü Çınarı, einen Baum, von dem geglaubt wird er sei 600 Jahre alt. Der Umfang beträgt 9,45 Meter und seine dicken Äste, die gestützt werden sind eindrucksvoll mächtig.
Freitag, 11. März 2011
Türken und Englisch
Die Türken und Englisch. Das ist eine interessante Geschichte.
Meiner Erfahrung nach gibt es drei Typen.
Typ 1: kann es gar nicht und reagiert nicht auf meine türkische Frage, ob er Englisch kann, sonder schaut mich gelangweilt an und ruft nur nach jemand anderem. Meistens nur eine Person, die dran glauben muss. (oder redet einfach auf Türkisch auf mich ein. Aha.)
Typ 2: der Gerufenen, der Leidige, spricht rudimentär Englisch und ich bin froh, wenn er mich versteht. Manchmal antwortet er mir auch in einem lustigen Mix aus Türkisch mit ein paar englischen Wörtern.
Typ 3: spricht gutes bis sehr gutes Englisch. Natürlich gerade bei mir an der Uni. Vor manch einem ziehe ich meinen Hut.
Interessanter Weise ist das Lieblingswort aller, die sich zu wissenschaftlich relevanten Themen äußern "crucial". "A veeery crucial aspect." Meine Psychologie-Professorin geht dabei mit der Stimm auch noch eine Oktave höher, bis diese sich fast überschlägt. Sehr nett.
Ob man das wohl in diesen Englisch-Vorbereitungskursen am Meer lernt? "Cok ünümlü sözcük! (Sehr wichtiges Wort): crucial!" Diesen Kurs gibt es wohl für die, welche die Zulassung zur Uni haben, deren Englisch aber nicht ausreichend ist. Denn sehr viele Kurse sind hier auf Englisch. Egal ob BA oder MA. Englisch ist hier aber auch, als einzige Sprache, verpflichtend 3 - 4 Stunden pro Woche in der Schule.
Meiner Erfahrung nach gibt es drei Typen.
Typ 1: kann es gar nicht und reagiert nicht auf meine türkische Frage, ob er Englisch kann, sonder schaut mich gelangweilt an und ruft nur nach jemand anderem. Meistens nur eine Person, die dran glauben muss. (oder redet einfach auf Türkisch auf mich ein. Aha.)
Typ 2: der Gerufenen, der Leidige, spricht rudimentär Englisch und ich bin froh, wenn er mich versteht. Manchmal antwortet er mir auch in einem lustigen Mix aus Türkisch mit ein paar englischen Wörtern.
Typ 3: spricht gutes bis sehr gutes Englisch. Natürlich gerade bei mir an der Uni. Vor manch einem ziehe ich meinen Hut.
Interessanter Weise ist das Lieblingswort aller, die sich zu wissenschaftlich relevanten Themen äußern "crucial". "A veeery crucial aspect." Meine Psychologie-Professorin geht dabei mit der Stimm auch noch eine Oktave höher, bis diese sich fast überschlägt. Sehr nett.
Ob man das wohl in diesen Englisch-Vorbereitungskursen am Meer lernt? "Cok ünümlü sözcük! (Sehr wichtiges Wort): crucial!" Diesen Kurs gibt es wohl für die, welche die Zulassung zur Uni haben, deren Englisch aber nicht ausreichend ist. Denn sehr viele Kurse sind hier auf Englisch. Egal ob BA oder MA. Englisch ist hier aber auch, als einzige Sprache, verpflichtend 3 - 4 Stunden pro Woche in der Schule.
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